Souverän
Will man das? Ist souverän sein das Ziel?
Souverän: frühes 14. Jh., von Personen, „groß, überlegen, oberste“; Mitte 14. Jh., „mit höchster Macht“; von altfranzösisch soverain „höchste, oberste, Chef“, von vulgärlateinisch *superanus „Chef, Haupt“ (Quelle auch von spanisch soberano, italienisch soprano), von lateinisch super „über“ (von PIE-Wurzel *uper „über“). Von Heilmitteln oder Arzneimitteln, „in hohem Maße wirksam“, aus dem späten 14c. – quelle: www.etymonline.com
Philosophische Nacktheit als radikale Freiheit
Meine Arbeit, mein Wirken richtet sich uneingeschränkt nach den Vorgaben Jiddhu Krishnamurti, denn – Wahre Freiheit beginnt dort, wo der Mensch sich selbst nichts mehr vormacht.
Erbarmungslose Präsenz ist gefordert, denn die Gefahren – Illusionen, Täuschungen und Fiktionen, haben immer nur ein Ziel: Deine Unterwerfung. Die Konsequenzen sind Dir leider nicht bewusst, doch Du lebst sie.
Sich in die eigene philosophische Nacktheit zu begeben, abverlangt Dir Kenntnis. Kenntnis und nicht etwa Wissen. Kenntnis von der Pracht Deiner eigenen Autonomie und Kenntnis von der Macht Deiner eigenen Deutungshoheit. Kenntnis (Gewissheit) allein ist es, das Dich in Begeisterung versetzt. Du bist jetzt Dein eigener Detektiv. Du entwickelst dadurch mehr Mut als Angst. Das bringt Dir Kraft und prickelnden Energiefluss (Freude – Begeisterung). Denn Du siehst jetzt Deine Möglichkeiten. Und jetzt bist Du das, was Du bist – Kenntnis & Erkenntnis und wieder Kenntnis / Konsequenz & die Folge und wieder Konsequenz, durch Dein Sein. Was folgt, ist Deine autonome Handlungskompetenz, die Zutaten wahrhaftigen Seins und inständiger Authentizität.
Es ist Deine inständige Begeisterung in der praktischen Philosophie – ihre Nacktheit sozusagen – die die Ursache für Dein ständiges Streben nach Souveränität löscht.
Wer nach Souveränität strebt, weiß nicht, was er am Wegesrand links liegen lässt – sich selbst.
Im Geiste Krishnamurtis ist philosophische Nacktheit der tiefgreifende Akt, alle erlernten Konditionierungen, Identifikationen und psychologischen Abhängigkeiten kompromisslos zu durchleuchten. Es ist kein heroischer Kraftakt, sondern ein stiller, rebellischer Blick in den Spiegeln des eigenen Bewusstseins – ohne Urteil, ohne Flucht, ohne Idee davon, wie man sein sollte.
Wenn wir bereit sind, die „alten Bäume“ in uns – also tief verwurzelte Ängste, Überzeugungen und Selbstbilder – zu fällen, wird der Blick auf das Wesentliche frei:
Ein geistiger Zustand jenseits des Ichs, in dem Liebe, Klarheit und Handlungsfähigkeit aus dem Moment selbst erwachsen.
„Freiheit ist kein Ziel – sie ist der Anfang. Und sie beginnt in der Nacktheit Deiner Selbstbeobachtung.“
Hier einige Impulse zur eigenen Reflexion:
- Welche Gedanken und Bilder über Dich selbst wiederholst Du täglich – wie fühlen sie sich an, was tun sie mit Dir – in Deinem Alltag?
- Was wäre, wenn Du heute aufhörst, Dich zu verbessern – und damit beginnst, wirklich hineinzusehen?
- Welche Wahrheit meidest Du – was könnte sich zeigen, wenn Du ihr Raum gibst?